Risiken durch Kommerzialisierung der Cyberkriminalität

Die Professionalisierung im Darknet bringt introvertierte Sicherheitskonzepte an ihre Grenzen. Denn die kommerzielle Kriminalität im Darknet entwickelt sich ebenso rasant, wie die Einstiegshürden für Cyberkriminelle sinken. [...]

Foto: pixabay

Das Geschäft im Darknet nimmt exponentiell zu, seit auch eine Möglichkeit der anonymen und sicheren Bezahlung geschaffen wurde: Kryptowährungen. Damit ist es möglich, völlig anonym digitale Güter zu handeln. Das macht Strafverfolgung ungleich schwieriger, Anbieter und Käufer sind kaum zu identifizieren und ein Eingreifen sehr schwierig.

Ökosystem für das organisierte Verbrechen

Wie vieles im WWW haben sich auch die ehemals einfachen Shops zu einem umfassenden Ökosystem entwickelt. Zahlungsdienstleister anonymisieren Bitcoin-Transaktionen sowie ausgefeilte Bewertungs- und Kontrollmechanismen managen das Risiko von Schäden für Anbieter und Käufer. User Experience und Komfort nehmen stetig zu und ziehen gleich mit kommerziellen Plattformen im WWW.

Der Markt im Dark Web wird bestimmt durch organisierte Kriminalität, die durch die entsprechenden Strukturen den Skalenfaktor nutzt. Verschiedene Spezialisierungen sind entstanden, die die Kosten weiter senken und den Ertrag steigern. Damit steigt das Risiko für potenzielle Opfer nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ.

Am Ende erlaubt diese “Professionalisierung” eine wesentlich niedrigere Einstiegshürde als früher. Dienstleister bieten Angriffswerkzeuge zum Kauf an, vermieten Rechenleistung und Plattformen für Angriffe, verkaufen Daten über das Opfer, die für einen Angriff verwendet werden können.

Business Breakfast mit Dark Web-Tour am 17.11.2022

Verbrechen as a Service

Besonders im lukrativen Bereich der Ransomware gibt es Dienstleister, die gegen eine Beteiligung an der Lösegeldsumme oder festen Raten alle notwendigen Komponenten als Dienstleistung anbieten.

Support-Center, die mit Ticketsystemen arbeiten, kümmern sich um die Verhandlung und Abwicklung der Lösegeldzahlungen und das Bereitstellen der Daten für die Opfer, in der Landessprache und mit SLAs zu Erreichbarkeit und Bearbeitungszeiträumen.

Durch diese Möglichkeiten erweitert sich der Kreis der möglichen Opfer ebenso exponentiell. Die Auswahl eines passenden Opfers ist weniger wichtig, da die Kosten eines Angriffs und die nötigen Ressourcen geringer werden. Dadurch sind auch vermeintlich “uninteressante” Unternehmen sehr viel bedrohter als vor einiger Zeit – eine  in vielen mittelständischen Unternehmen noch nicht verinnerlichte Entwicklung.

Handlungsmöglichkeiten

Allein der Blick auf die eigene Infrastruktur greift zu kurz. Aufklärung und Kenntnisse über die aktuelle Bedrohungslage sind notwendig, um Schwachpunkte frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Wissen, welche Informationen und vielleicht Daten aus dem Unternehmen bereits Angreifern zur Verfügung stehen, hilft, die eigenen Schutzmaßnahmen zu optimieren, aber auch mögliche innere Schwachstellen zu identifizieren.

Cyber Threat Intelligence ist kein Privileg von Großunternehmen mehr. Dienstleister und Lösungsanbieter bieten passende und bezahlbare Lösungen für den Mittelstand an, die diese wichtigen Informationen über das eigene Unternehmen ermitteln, aufbereiten und aktionierbar bereitstellen, ohne dabei das interne Security-Team zu überlasten.

Mehr zu Cyber Threat Intelligence erfahren Interessierte im Business Breakfast mit einer Tour durchs Darknet. Von Bacher Systems und den Cyber Defense Experten von Rapid7 am 17. November 2022 von 9.00 bis 11.00 Uhr im twelve Konferenzzentrum in 1100 Wien.

Hier gehts zur Anmeldung:


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*