Editorial: Die Revolution kommt später

185.000 Dollar kann sich dann doch nicht jeder leisten. Das ist aber der Preis, den man bezahlen muss , wenn man sich eine neue Top Level Domain (TLD) sichern will. Die TLD ermöglichen kreative Internetadressen wie zum Beispiel spaghetti.monster oder rausaus.wien. [...]

Laut Nic.at-Geschäftsführer sollen die neuen TLD das »Internet revolutionieren«. Tatsächlich können sich dadurch marketingtechnisch lukrative Möglichkeiten wie zum Beispiel gezielte Kampagnen ergeben. So haben sich auch Unternehmen bereits um die TLD .wien und .tirol beworben. Aber generell ist das Thema bei den österreichischen Unternehmern noch nicht angekommen. Fast die Hälfte behauptet zwar, eine Domainstrategie zu haben, doch viel mehr als eine registrierte .at-Adresse steckt nicht hinter der »Strategie«. Eine Awareness-Kampagne soll das nun ändern. Vor allem im Fremdenverkehr könnten sich die regionalen TLD bewähren. Die Suche nach Hotels könnte so viel treffsicherer werden. Doch trotz des offenkundigen Werts für den Fremdenverkehr gab es kein Interesse der öffentlichen Hand, sich an den Einreichungen zu beteiligen. Vielleicht liegt das ja dann doch an den 185.000 Dollar, die überwiesen werden müssen um den umfangreichen und langwierigen Bewerbungsprozess überhaupt beginnen zu können. Bestimmt hat den Preis und das Auswahlverfahren die mächtige Internet-Verwaltungsorganisation ICANN. Leisten können es sich trotzdem nur finanzstarke Unternehmen. Google und Amazon haben sich für zahlreiche Endungen wie .app oder .lol beworben. Aber bis der normale Internetuser in den Genuss der vermeintlichen Vorteile der neuen TLD kommt, wird wohl noch viel Wasser den Internetbach hinunterfließen. Frühestens 2013 sollen dem Vernehmen nach die ersten Entscheidungen getroffen werden. Angekündigte Revolutionen finden oftmals nicht statt, oder lassen lange auf sich warten. (cb)


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