Der Faktor Mensch in Zahlen

Nachlässige und kriminelle Mitarbeiter konterkarieren selbst die beste IT-Sicherheitstechnologie. So die zentrale Aussage einer aktuellen Studie des Research- und Analystenhauses Techconsult im Auftrag von Proofpoint. [...]

Bei 41 Prozent der befragten Unternehmen waren die eigenen fahrlässigen oder unvorsichtigen Mitarbeiter die Ursache für Datenverluste. (c) Unsplash
Bei 41 Prozent der befragten Unternehmen waren die eigenen fahrlässigen oder unvorsichtigen Mitarbeiter die Ursache für Datenverluste. (c) Unsplash

Die Studie „Cybersecurity in Deutschland: Menschen und Daten besser schützen“ deckt die vielfältigen Formen von Fehlverhalten auf, die Mitarbeiter deutscher Unternehmen an den Tag legen. In 41 Prozent der befragten Unternehmen waren eigene fahrlässige oder unvorsichtige Mitarbeiter in den letzten 12 Monaten die Ursache für Datenverluste. Sie öffneten beispielsweise mit Malware infizierte E-Mail-Anhänge, riefen gefälschte Webseiten auf und füllten gefakte Online-Formulare aus, oder gaben sensible Informationen preis. In 30 Prozent der Fälle waren Mitarbeiter mit böswilligen oder kriminellen Absichten die Hauptursache für die erlittene Datenpanne.

95 Prozent der erfolgreichen Cyberangriffe werden laut Global Risks Report 2022 des Weltwirtschaftsforums erst durch eine menschliche Aktion ermöglicht. Menschen sind somit der wichtigste Angriffspunkt für Cyberkriminelle, die Unternehmen schaden wollen. Und in den meisten Fällen brechen Kriminelle gar nicht ein. Sie werden durch einen versehentlichen Klick oder ein wiederverwendetes Passwort hereingelassen.

Weitere Ergebnisse der Studie

  • In den Fällen, wo unvorsichtigen Mitarbeiter die Ursache für Datenverluste sind, zeigen sich deutliche Unterschiede je nach Unternehmensgröße: In Großunternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern tritt dieses Problem mit 52 Prozent deutlich häufiger auf als in Unternehmen mit 1.000 bis 2.000 Mitarbeitern (34 Prozent).
  • Das Anklicken bösartiger Links (46 Prozent) und das Herunterladen unbekannter Anhänge und Dateien (41 Prozent) sind die am häufigsten vorkommenden Verhaltensweisen von Beschäftigten, die zu IT-Sicherheitsvorfällen führen.
  • Weitere risikoreiche Verhaltensweisen von Mitarbeitern sind die Verwendung unbekannter USB-Medien (30 Prozent), die Weitergabe von Zugangsdaten an andere (27 Prozent), die gemeinsame Nutzung von Firmengeräten mit Familie und Freunden (22 Prozent) und die Verbindung mit unsicheren privaten oder öffentlichen Wi-Fi-Netzwerken (20 Prozent).
  • Es gibt aber auch gute Nachrichten: So sensibilisieren alle befragten Banken und Versicherungen ihre Beschäftigten mit einem laufenden Schulungsprogramm für das Thema Cybersicherheit. Hingegen führen nur rund 59 Prozent der Handelsunternehmen ein solches Programm durch.
  • Aktuell schulen deutsche Unternehmen ihre Mitarbeiter zu zahlreichen relevanten IT-Security-Themen. In mehr als zwei Dritteln der Unternehmen wird der Schutz von Daten in den Schulungen behandelt, und bei 56 Prozent stehen E-Mail-basierte Bedrohungen als Thema auf dem Stundenplan.
  • Übrigens: In Unternehmen mit 1.000 bis 2.000 Mitarbeitern bilden auf E-Mails basierende Bedrohungen wie Phishing und BEC (Business E-Mail Compromise, hierzulande auch „CEO-Betrug“ genannt) nur bei 46 Prozent einen Teil des Cybersecurity-Curriculums, so die Studie abschließend.


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