Damit alle verstehen

Für rund 8.000 in Österreich lebende gehörlose Menschen werden Gebärdensprachvideos wegen der aufwendigen und zeitintensiven Produktion nur selten zur Verfügung gestellt. Mit diesem Hintergrund präsentierten IBM und Signtime den Prototypen des Gebärdensprach-Avatars SiMAX. [...]

Gemeinsames Ziel war es, ein System zur Übersetzung von Text in Gebärdensprache zu entwickeln. Dank SiMAX können Texte im Internet, Content im TV und die Kommunikation im öffentlichen Bereich – wie Lautsprecherdurchsagen – rasch übersetzt werden. Die größte Herausforderung dabei, neben realitätsgetreuen, flüssigen Bewegungen, war die Darstellung der Mimik und Emotionen. Mit SiMAX steht nun ein selbstlernendes System zur Verfügung, das die Übersetzung von Laut- in Gebärdensprache einfacher, schneller und mit besserer Qualität ermöglicht. Als Ausgabe wird ein animierter Avatar verwendet. „Seit vielen Jahren versuchen wir unsere Vision eines smarten Planeten voranzutreiben und konkrete Lösungen zu entwickeln. Ein Beispiel dafür ist der Gebärdensprach-Avatar, der in punkto Barrierefreiheit entscheidende Verbesserungen bringen kann und wird“, sagt Tatjana Oppitz, Generaldirektorin IBM Österreich.

Der Prototyp der Software wurde nun nach mehreren Jahren Forschung und Entwicklung fertiggestellt. 2009 wurde eine Feasibility-Studie erstellt, 2010 bekam das Projekt eine Forschungsförderung der Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Der Sprachschatz des Systems wird laufend ausgebaut. Der Prototyp beinhaltet derzeit Vokabular der deutschen Gebärdensprache, der Avatar ist aber prinzipiell für alle Gebärdensprachen einsetzbar. Ein verbreiteter Einsatz wird auch davon unterstützt, dass SiMAX bald als Cloud-Service zur Verfügung gestellt werden soll. (mi)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*