„Wundermaterial“ macht Festplatten stromsparend

Durch geringeren Aufwand bei Erzeugung von Feldern ist weniger Energie notwendig. [...]

Forscher des Schweizer Paul Scherrer Instituts (PSI) haben ein neues Material entwickelt, das auf elektrische Felder mit einer Ummagnetisierung reagiert, die für die Speicherung eines jeden Bits auf einer Festplatte nötig ist. Dabei handelt es sich um ein Material aus der Klasse der sogenannten magnetoelektrischen Multiferroika. Bisher entwickelte es seine phänomenalen Eigenschaften bei einer Temperatur von minus 200 Grad Celsius. Der für die Kühlung nötige Energieaufwand überstieg die Einsparung bei weitem.

Schocktherapie als Trick

Um das Material alltagstauglich zu machen, haben sich die Schweizer eines Tricks bedient. Sie heizten das Material, das aus Yttrium, Barium, Kupfer und einem speziellen Eisenoxid (YBaCuFeO5) besteht, auf 1000 Grad Celsius auf. Dabei bilden sich magnetische Spiralen auf atomarer Ebene. Diese sorgen für eine Koppelung von Magnetismus und Ferroelektrizität, wie sie für das Ummagnetisieren durch ein elektrisches Feld nötig ist.

Derart erhitzt ließen sie das Material in einen Behälter plumpsen, der mit einer minus 200 Grad kalten Flüssigkeit gefüllt war. Bei dieser Schocktherapie bleiben die Spiralen und damit die Koppelung von magnetischen und elektrischen Eigenschaften erhalten. „Durch die magnetoelektrische Kopplung bekommt man dann noch eine Veränderung der magnetischen Eigenschaften hinzugeschenkt“, so PSI-Forschungsleiterin Marisa Medarde, die das Material an der Neutronenquelle SINQ und Synchrotron Lichtquelle Schweiz SLS untersucht hat.

Doppelter Einspareffekt
Energie wird nicht nur durch den geringeren Aufwand bei der Erzeugung elektrischer Felder eingespart. Weil weniger Strom verbraucht wird, ist auch die Erwärmung geringer, sodass nicht mehr so viel Aufwand für die Kühlung benötigt wird. „Da jährlich viele Bio. Kilowattstunden Energie im Cloud Computing verbraucht werden, sind Einsparungen in diesem Bereich von großer Bedeutung“, sagt die Expertin und fügt hinzu: „Unser neues Material besteht aus sehr kostengünstigen Zutaten. Und auch die Herstellung ist einfach zu bewerkstelligen.“


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*