„Kein Geld mehr für alte IT“

Den CIO bleibt auch 2013 der Sparzwang erhalten, der Innovationsanspruch ebenso. Wie sich dieser Widerspruch auflösen lässt, verrät Frank Ridder, Research Vice President IT-Services und Sourcing bei Gartner, im CIO-Interview. [...]

Laut aktueller Gartner-Umfrage planen 73 Prozent der CIOs in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Jahr 2013 entweder mit stabilen oder mit leicht steigenden Budgets. Wohin fließen heute noch Investitionen?
Frank Ridder: In der DACH-Region summiert sich das Wachstum auf eine Zahl kleiner als 0,5 Prozent, weltweit sind die Budgets sogar um 0,5 Prozent gesunken. Um dennoch in digitale Technologien investieren zu können, suchen viele CIOs nach immer effizienteren und kostengünstigeren Wegen, ihren IT-Betrieb zu gestalten. Dabei ist es nicht unmöglich, mehr Geld zu bekommen, immerhin rechnen 29 Prozent der befragten Unternehmen mit einem kleinen Wachstum. Die Unternehmen sind durchaus bereit, Geld für neue wertsteigernde Lösungen auszugeben – nur sind sie nicht bereit, mehr Geld für die immer gleiche, alte IT auszugeben. Im Fokus der Investitionen stehen mobile Lösungen, Business Intelligence, Collaboration und die Cloud.

Die CIOs in der DACH-Region erachten es immer noch als vornehmliches Ziel, ihre IT-Kosten zu senken. Sind die hiesigen IT-Manager konservativer als in anderen Ländern?
Nein, das würde ich so nicht sagen. Sicherlich bleiben die Kosten in vielen anderen Ländern auch ein wichtiges strategisches Thema. Budgets steigen nicht, und nur für messbar wertsteigernde Projekte hat man die Chance auf ein erweitertes Budget. Ansonsten muss man Projekte mit dem finanzieren, was man hat. Das bedeutet, man muss „Run“-Kosten drücken, um zusätzliches Budget für Innovationen und Transformationen zu bekommen.

Die oberste Priorität für die hiesigen CIOs lautet, das Unternehmenswachstum zu unterstützen. Was kann IT konkret zum Wachstum beitragen?
Die IT kann helfen, Teile des Geschäfts zu digitalisieren. Dabei geht es nicht nur um altbekannte Vorschläge wie einen Webshop, der einen neuen Vertriebskanal eröffnet. Vielmehr geht es darum, neue Technologien im Bereich „Social, Analytics and Mobile“ so mit der eigenen Produktwelt zu verknüpfen, dass das Unternehmen neue Käuferschichten adressieren kann.

* Joachim Hackmann ist Redakteur des deutschen CIO.


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