Kanada: Telko stellt säumige Kunden an den Web-Pranger

Der kleine kanadische Telekommunikationsanbieter Senga Service Cable Tv hat aus Frust über unbezahlte Rechnungen 25 säumige Kunden auf seiner Facebook-Seite öffentlich an den Pranger gestellt. Im Posting des Unternehmens aus dem Nordwesten des Landes sind sowohl die Namen der Schuldner als auch die jeweilige Höhe der unbezahlten Rechnungsbeträge einsehbar. Diese schwanken zwischen 94,25 Kanadischen Dollar bis hin zu einem Zahlungsrückstand von 1.406,50 Kanadischen Dollar. [...]

Nach einer Beschwerdeflut wurde die Liste auf Weisung des kanadischen Datenschutzbeauftragten wieder gelöscht. Was bleibt, ist nicht nur ein fader Beigeschmack über den leichtfertigen Umgang mit Kundendaten durch das Unternehmen, sondern auch eine heftige Diskussion tausender User in den sozialen Medien, die das Image von Senga langfristig geschädigt haben dürfte. Die Firma selbst verteidigt ihre Praxis. Man habe sich rechtlich nichts zuschulden kommen lassen. Zudem soll das Vorgehen in seiner Wirkung effizient gewesen sein. Man habe genug vom ständigen Gejammer und Entschuldigungen der Kunden gehabt.

Einem CBC-News-Bericht zufolge mit Verweis auf einen Sprecher der Datenschutzbehörde erlaubt das kanadische Recht Unternehmen und Organisationen nur dann die Nutzung oder Veröffentlichung persönlicher Daten, wenn zuvor eine Einwilligung der Betroffenen vorliegt. Die Facebook-Repräsentanz von Senga Service ist – wohl aufgrund der Proteste erzürnter User – nicht mehr erreichbar. Laut Tobi Cohen vom Office of the Privacy Commissioner of Canada behält sich die Behörde weitere Schritte zur Untersuchung im Fall von Senga Service vor. (pte)


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