Ende einer Robo-Ära: Honda stellt „ASIMO“ ein

Der japanische Autobauer Honda stellt die Entwicklung seines humanoiden Roboters "ASIMO" ein. Damit endet eine Ära, war ASIMO doch seit 2000 ein Paradebeispiel für die Entwicklung menschenähnlicher, gehender Roboter. [...]

Die für ASIMO entwickelte Technologie soll unter anderen in selbstfahrenden Autos weiterleben. (c) Honda

Bereits als ASIMO im November 2000 erstmals präsentiert wurde, war der Honda-Roboter ein Paradebeispiel der Entwicklung im Bereich Robotik. Denn wie kein Gerät zuvor war er zu einem menschenähnlichen zweibeinigen Gang in der Lage. Wenngleich ASIMO immer wieder mit Fortschritten, beispielsweise auch im Bereich Stimmerkennung, aufhorchen ließ, blieb das Gehen seine Paradedisziplin. Die aktuelle und somit letzte Version des 130 Zentimeter hohen und 48 Kilogramm schweren Roboters hält ihre Balance dabei dank verschiedener Sensoren, die die Umgebung analysieren.

Diese Technologien haben bereits in Form von Assistenzsystemen ihren Weg in Honda-Fahrzeuge gefunden. So hat das Unternehmen 2017 mit „Moto Riding Assist“ ein auf ASIMO-Technologien basierendes System vorgestellt, das bei Motorrädern sichere Balance und damit ein umkippfreies Fahren garantiert. Der humanoide Roboter selbst aber wurde nie zum kommerziellen Produkt. Ein Verkaufserfolg sei weiterhin nicht in Sicht, daher werde die Entwicklung eingestellt, berichtet „Nikkei“. Nun wird ein Teil der ASIMO-Ingenieure sein Wissen um Sensorsysteme und Künstliche Intelligenz einsetzen, um für Honda auch Selbstfahr-Technologien zu entwickeln.

Roboter-Gehtechniken

Ein anderer Bereich, in dem ASIMO indirekt fortleben soll, ist die Physiotherapie. Denn Honda entwickelt ein Gerät, das die Roboter-Gehtechniken zur Unterstützung von Patienten nutzt. Die Idee ist, die Beine von betagten oder behinderten Personen mit motorisierter Hilfe so zu bewegen, dass sie sich effizient vom Boden abstoßen. Das Unternehmen bemüht sich bereits rund um die Welt, Genehmigungen für das Therapiegerät zu erhalten.

Auch in diversen anderen Bereichen könnten letztlich Erkenntnisse aus der Arbeit an ASIMO einfließen. Denn das Kern-Entwickler-Team ist im 2017 gegründeten R&D Center X aufgegangen, das sich unter anderem mit Robotik, Mobilitätslösungen und Energiesystemen befasst.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*