Die EU erringt einen Pyrrhussieg

In zwei Jahren müssen alle neuen Mobiltelefone, Tablets und Kameras mittels USB-C aufgeladen werden können – auch jene von Apple. [...]

Apple muss künftig auf den Lightning-Anschluss verzichten und auch auf USB-C setzen - ausser der Konzern findet wieder mal seine ganz eigene Lösung (Quelle: Apple)

Von vielen auch als Apple-Direktive bezeichnet, hat das EU-Parlament mit großer Mehrheit entschieden, den Alleingang von Apple beim iPhone mit seinem Lightning Port zu stoppen, mit dem Ziel den Elektronik-Müll zu reduzieren. Dieser resultiert oft aus nicht-kompatiblen Zusatzgeräten wie zum Beispiel Lautsprechern.

Apple hat nun zwei Jahre Zeit, um das iPhone – zumindest für den europäischen Markt – mit USB-C auszustatten. Oder: Apple wird diesen Steilpass nutzen, um auch dem Ladekabelanschluss den Dolchstoß zu verpassen.

Apple hat immer wieder demonstriert, dass im Alleingang diverse Anschlüsse einfach abgeschafft werden können – und zwar gleich für den ganzen Smartphone-Markt. So geschehen mit dem SD-Kartenslot, der Kopfhörerbuchse und kürzlich dem SIM-Kartenslot – dies allerdings vorerst nur in den USA.

Es würde also keineswegs erstaunen, wenn Apple der Direktive gar zuvorkommt und bereits nächstes Jahr den Ladekabelanschluss ganz abschafft und im iPhone ausschließlich auf kabelloses Laden setzt. Schließlich hat Apple diese Technologie schon länger im iPhone integriert.

Aber, was viele nicht wissen, das kabellose Laden ist von Natur aus eine höchst ineffiziente Form der Stromübertragung.

Während beim Laden mit Kabel etwa 80 Prozent des Stroms aus der Steckdose im Gerät landet, kommt beim kabellosen Laden nur gerade 40 Prozent beim Smartphone an. Der Rest landet als Wärme im Nirgendwo, kostet Unmengen an unnötiger Energie und belastet das ohnehin schon kritische Energienetz zusätzlich.

Wir können also nur hoffen, dass wenn Apple das kabellose Laden zum Standard macht, auch die benötigte Entwicklung zu massiv mehr Energieeffizienz vorantreiben wird.

*Ali Soy ist Co-Gründer von Digital Republic.


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