Cybersicherheit strategisch denken: Was wir vom gehackten Sozialen Netzwerk Knuddels.de lernen können

Jüngst haben Hacker das soziale Netzwerk Knuddels.de angegriffen und aufgedeckt, dass die Plattform Passwörter und Nutzerdaten unverschlüsselt gespeichert hat. Aus diesem Fall zieht Gerald Lung, Country Manager DACH von Netwrix, zwei Lehren. [...]

Gerald Lung, Country Manager DACH bei Netwrix
Gerald Lung, Country Manager DACH bei Netwrix (c) Netwrix

Bei dem Hacker-Angriff auf das soziale Netzwerk Knuddels.de wurde aufgedeckt, dass die Plattform Passwörter und Nutzerdaten unverschlüsselt gespeichert hat. Chatnamen, Passwörter, E-Mail-Adressen sowie teilweise sogar die echten Namen der Nutzer wurden online veröffentlicht. Das Ergebnis: Das Unternehmen wurde zu einer Strafe von 20.000 Euro verurteilt.

„Aus diesem Fall können wir zwei Lehren ziehen,“ sagt Gerald Lung, Country Manager DACH von Netwrix: „Erstens verlangt die EU-DSGVO von allen Unternehmen, dass sie personenbezogene Daten an sicheren Orten mit einer Reihe von Sicherheitskontrollen speichern. Verschlüsselung ist eine dieser Kontrollen davon. Leider legen einige Unternehmen die Passwörter ihrer Benutzer immer noch unverschlüsselt ab, da die Verschlüsselung zusätzlichen Aufwand verursacht. Hoffentlich werden Unternehmen über die Fehler von Knuddels lernen und Verschlüsselung zum Schutz der Privatsphäre ihrer Kunden einsetzen.“

Die zweite Lehre zeugt, wie wichtig es als Betreiber ist, schnell auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren. Lung: „Zweitens verlangt die EU-DSGVO von den Unternehmen eine schnelle Reaktion und Berichterstattung bei Vorfällen und ermutigt diejenigen, die proaktiv sind. Das Bußgeld, das Knuddels zu zahlen hat, ist relativ niedrig, da das Unternehmen die Behörden und Nutzer aus eigener Initiative informiert hat. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich ein Unternehmen verhalten sollte, wenn ein Datenschutzverstoß eintritt.“

Da die Betreiber sich unverzüglich an die Datenschutzbehörde gewandt und ihre Nutzer ausführlich informiert haben, ist die Strafe deutlich niedriger, als es die EU-DSGVO mit der Maximalstrafe von 20 Mio. Euro ermöglichen würde. Der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte hielt den Verantwortlichen ihre schnelle und offene Kooperationsbereitschaft zugute.

Aus dem Gesagten zieht Lung folgendes Fazit:„Zusammenfassend zeigt uns der Fall Knuddels, dass Unternehmen auf eine nachhaltige Compliance setzen sollten. Das bedeutet, dass sie Cybersicherheit als strategisches Unternehmensziel betrachten sollten.“


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*