Britisches Orchester startet Live-App für Publikum

"enCue" zeigt in Echtzeit Erklärungen zum jeweiligen Konzertstück an. [...]

Das britische Royal Philharmonic Orchestra will bei seinen Konzerten künftig auf die App „enCue“ setzen, in der Zuschauer in Echtzeit Anmerkungen zum Programm während der musikalischen Aufführung mitlesen können. Eingesessene Klassik-Fans zeigen sich im Internet empört über diesen Schritt, obwohl die primär junge Zielgruppe der Anwendung damit Konzerte besser verstehen würde.

Gespaltenes Meinungsbild
„Die App beabsichtigt, den Besucher durch eine musikalische Reise zu begleiten und ist vor allem speziell für ein neues, jüngeres Publikum gedacht“, erklärt Chris Evans, Sprecher des Royal Philharmonic Orchestra. Das Orchester ist in Großbritannien als erstes seiner Art daran beteiligt, die Technologie während Live-Aufführungen zu nutzen. Sowohl Tablets als auch Smartphones können mit der Anwendung vor der Aufführung aufgestockt werden. Während des Konzerts bekommen Nutzer Infos wie „Achten Sie jetzt auf das leise Spiel des Orchesters, ganz im Gegensatz zur heftigen Eröffnung“. Einzelne Instrumente werden zudem vorgestellt und die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf besondere Aspekte gelenkt.

Nachdem das Label BBC Music unlängst über die Nutzung der Anwendung öffentlich berichtete, zeigten sich zahlreiche Klassik-Fans in sozialen Netzwerken empört über diesen Schritt. User wiesen darauf hin, dass man die Programmhefte vor und nach der Aufführung lesen müsste und während des Orchesterspiels einzig den Klängen der Musik zu lauschen hätte. Kontinuierliche Messages in Echtzeit wären laut der verärgerten Nutzer eher schädlich für die einzigartige Atmosphäre eines Konzerthauses.

Junge Zuschauer begeistern

„Wir stimmen zu: Programm-Anmerkungen sind natürlich untergeordnet und stehen nicht im Rampenlicht. Allerdings leben wir in einer sich verändernden Welt und Musik muss versuchen, ein neues Publikum anzusprechen“, so BBC Music. „enCue“ wurde in den USA zunächst unter dem Firmennamen „Octava“ entwickelt und wirbt vor allem damit, jungen Besuchern erklärend zur Seite zu stehen. Die bevorzugte Zielgruppe der Millennials, geboren zwischen 1980 und 1999, soll klassische Musik auf diese Weise besser verstehen. Zudem würde die Anwendung das laute Blättern in den Programmheften aus den Konzerthallen verbannen.


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