Audi-Assistent garantiert grüne Welle

Autofahrer aufgepasst: VW-Tochter Audi hat mit "Green Light Optimization Speed Advisory" ("GLOSA") ein System entwickelt, das rote Ampeln vermeidet. [...]

„Time-to-Green“: Der Fahrer sieht im Audi virtual cockpit oder Head-up-Display, ob er im Rahmen der erlaubten Geschwindigkeit die nächste grüne Ampel erreicht.
„Time-to-Green“: Der Fahrer sieht im Audi virtual cockpit oder Head-up-Display, ob er im Rahmen der erlaubten Geschwindigkeit die nächste grüne Ampel erreicht. (c) Audi AG

GLOSA „sieht“ Ampelphasen im Voraus und empfiehlt eine optimale Geschwindigkeit, um auf möglichst viele grüne Lichter zu treffen. So kann auch langsameres Fahren Vorteile bringen. „Rote Ampeln zu vermeiden, sorgt für flüssigen Verkehr. Vor allem in Städten ist das äußerst wichtig“, meint Verkehrsexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen.

Risikofaktor Mensch

In Zukunft könnten mit GLOSA ausgestattete Autos auch je nach Ampelphase von selbst stoppen und anstarten. Damit macht Audi einen Schritt in Richtung autonome Autos. Dudenhöffer: „Es ist absolut richtig, dem Menschen am Steuer weniger Kontrolle zu geben. Der größte Risikofaktor im Verkehr ist der Fahrer. 90 bis 95 Prozent aller Unfälle entstehen durch menschliche Fehler. Ursachen sind Unachtsamkeit, Müdigkeit, Trunkenheit oder überhöhte Geschwindigkeit. Autonome Autos haben das Potenzial, den Verkehr viel sicherer zu machen. Ampeln sind dafür ein guter Anfang.“

GLOSA befindet sich derzeit noch in seiner Anfangsphase. In den USA wurde bereits 2016 der Service „Ampelinformation“ in bestimmten Regionen implementiert. Diese Anwendung zeigt an, ob man in der erlaubten Geschwindigkeit eine grüne Ampel erreicht und zeigt bei roten Ampelphasen einen Countdown bis zu deren Ende. Der Service wurde auch in Teilen von Europa verwendet, beispielsweise in Berlin. Es wird aber noch dauern, bis GLOSA überall verwendet wird, heißt es in einem „Engadget“-Bericht.

Staus gezielt vermeiden

„Eines der größten Probleme im Verkehrssystem ist nicht die Wartezeit vor der Ampel, sondern der aus zu vielen Stopps resultierende Stau. In Städten sind Verkehrsstaus besonders problematisch, auch für die Umwelt. Eine grüne Welle, also fließender Verkehr durch gezieltes Anpeilen von grünen Ampeln, wäre nicht nur ein Vorteil für den Einzelnen, sondern auch für das ganze Verkehrssystem“, ergänzt Dudenhöffer.


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