Angst vor der „Uberisierung“

Nach einer aktuellen Studie des IBM Institute for Business Value (IBV) ist der Trend der "Uberisierung" – gemeint ist damit das Aufweichen von Branchengrenzen durch neue Wettbewerber – eine der Hauptsorgen in den Vorstandsetagen. Der Anteil an Führungskräften, die erwarten, sich immer stärker gegen branchenfremde Mitbewerber behaupten zu müssen, ist innerhalb der letzten beiden Jahre um mehr als ein Viertel gestiegen – von 43 Prozent im Jahr 2013 auf heute 54 Prozent. Für die Studie "Redefining Boundaries: Insights from the Global C-suite Study" wurden in über 70 Ländern rund 5.200 CEOs, CMOs, CFOs und CIOs aus öffentlichen und privaten Unternehmen in 21 Branchen befragt. [...]

Sehr viele der befragten CxOs gaben an, dass es ihnen schwerfällt einzuschätzen, was als nächstes kommen wird. Dennoch nutzt nur die Hälfte der Befragten Kunden-Feedback, wenn es um die Ermittlung und Erforschung neuer Trends und Technologien geht. Und das, obwohl bei der letzten Befragung vor zwei Jahren bereits rund 60 Prozent der CEOs angaben, sich aktiver mit ihren Kunden beschäftigen zu wollen, um entsprechende Erkenntnisse in ihre Geschäftspläne und -strategien zu integrieren. Daraus wurden bis heute jedoch offenbar keine Konsequenzen gezogen: Es besteht immer noch eine Lücke, die geschlossen werden müsste.

Zuversichtlich stimmt in diesem Zusammenhang hingegen die Einschätzung eines überwiegenden Anteils der CxOs, dass sich in Zukunft der Umgang mit Kunden tatsächlich verändern wird: So erwarten zwei Drittel der Befragten, dass der Kunde stärker als Individuum in den Fokus rücken wird – ein Zuwachs um 22 Prozent seit 2013. 81 Prozent planen deshalb auch mehr digitale Interaktion.
   

TECHNOLOGIEN GEWINNEN AN BEDEUTUNG

Geändert hat sich auch die Einschätzung der CxOs im Hinblick auf die Bedeutung neuer Technologien: Waren es in den letzten drei CxO-Studien nur die CEOs, die Technologie als wichtigste externe Kraft mit dem größten Einfluss auf ihr Geschäft bewerteten, schließen sich dieses Mal ausnahmslos alle Top-Manager dieser Meinung an. So gehen die Befragten davon aus, dass Cloud Computing, mobile Lösungen, das Internet der Dinge sowie Cognitive Computing das größte Potenzial haben, ihre Unternehmen zu revolutionieren. Ein weiteres Thema ist die IT-Sicherheit, die vor zwei Jahren noch eine untergeordnete Rolle spielte. Heute gilt sie für 68 Prozent der Befragten als Nummer 1 bei den Unternehmensrisiken.

Eine deutsche Übersetzung der Studie „Redefining Boundaries: Insights from the Global C-suite Study“ steht hier als Link zum PDF-Download bereit. (pi/rnf)


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