Android: Kritzeleien oft sicherer als komplizierte Passwörter

Frei gekritzelte "Doodles" zum Entsperren von Handys und sicherer Accounts könnten effektiver sein als bestehende Verfahren, die auf Passwörtern beruhen. Diese Kritzeleien sind einfacher zu erstellen, leichter zu erinnern und nutzerfreundlicher als Passwörter, die auf Text oder vorgegebenen Mustern beruhen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Rutgers University. [...]

Beim ersten Feldtest dieser Art installierten die Wissenschaftler eine App auf 91 verschiedenen Android-Handys. Teilweise wurde ein auf Text basierendes Passwortsystem benutzt, teils das frei über Bewegungen erstellte Passwort. Die App ersuchte die User, Passwörter für eine Reihe von Apps zu erstellen, sich zu merken, neu zu erstellen und einzugeben.

Android-User sind es gewohnt, das Handy mit einer Handbewegung zu entsperren, die allerdings einem genauen Muster folgt, die von den Punkten auf dem Display ausgehen. Ein frei erstelltes Passwort tut das nicht. Formen, Buchstaben, Wörter, Symbole oder Ansammlungen von Linien können als Passwort genutzt werden und mit einem oder mehreren Fingern erstellt werden.

Quadrate, Herzen, Dreiecke oder Sterne waren am beliebtesten. Es dauerte weniger lang, sie zu erstellen, auch wenn sie ziemlich komplex waren. Zudem ermöglichten sie es, rascher eine Applikation zu öffnen. Ist weniger Zeit erforderlich, um ein Passwort einzugeben, ist es auch wahrscheinlicher, dass eines überhaupt genutzt wird, so die Experten.

Das Merken von Passwörtern ist ein Problem. Vor allem deshalb, da für verschiedene Accounts unterschiedliche genutzt werden sollten. Die aktuelle Studie hat gezeigt, dass auch jene Teilnehmer, die das System mit sechs Accounts testeten, nach einer Woche eine Erfolgsrate von 83 Prozent aufwiesen. Das entspricht jener bei Passwörtern mit Text. Bei Bewegungen war jedoch die Anzahl der Fehler bereits eine Stunde nach der Erstellung geringer.

Das größte Problem bei der Eingabe der Bewegungen war das fälschliche Umkehren, Drehen oder Spiegeln der Muster. Die Teilnehmer versuchten jedoch häufiger, das Muster einzugeben als jene, die mit einem Textpasswort arbeiteten. Es zeigte sich auch bei einer ersten Untersuchung, dass beide Verfahren gleich sicher zu sein scheinen. (pte)


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