3D-Druck daheim umweltfreundlicher als in Fabrik

3D-Druck vor Ort ist ökologisch gesehen sinnvoller als die Massenfertigung in Übersee-Fabriken, hat der Materialforscher Joshua Pierce von der Michigan Technological University herausgefunden. Der Energieverbrauch pro Einzelteil bei der lokalen Druckherstellung ist demnach je nach Produkt um bis zu knapp zwei Drittel geringer ist als bei international verschickten Teilen aus Übersee-Massenproduktion. [...]

Immerhin nutzen 3D-Drucker für den Hausgebrauch wie der selbstreplizierende RepRap in der Regel geschmolzenen Kunststoff, um Objekte schichtweise zu fertigen. Eben deshalb hatte Pearce erwartet, dass Übersee-Massenfertigung letztlich die Nase vorn hat.

„Es ist effizienter, Sachen in einem Kessel einzuschmelzen als in einem Reagenzglas“, erklärt er. Doch große Mengen Plastik beispielsweise aus chinesischen Fabriken verschwenden auch viel Energie durch den Transport. Pearce und sein Team haben für einen Entsafter, einen Plastik-Baustein und einen Wasserspeier untersucht, welchen Umwelt-Einfluss sie über ihren gesamten Lebenszyklus haben.

Dabei waren die Forscher daran interessiert, wie sich ein im einem US-Eigenheim 3D-gedrucktes Teil im Vergleich zu einem aus Übersee-Massenfertigung macht. Das Ergebnis: Das daheim mit einem einfachen 3D-Drucker gefertigte Objekt braucht letztlich 41 bis 64 Prozent weniger Energie als ein Stück, das von einer Übersee-Fabrik erst in die US verschickt werden muss.

Ein Teil der Ersparnis kommt vom geringeren Materialverbrauch, beispielsweise bei hohlen Bausteinen. Die Heimfertigung per 3D-Druck kann also den Energieverbrauch und somit indirekt den CO2-Ausstoß deutlich mindern. „Der Heimanwender wäre auch motiviert, das richtige zu tun und weniger Energie zu verwenden, denn es kann viel billiger sein, Dinge im 3D-Drucker zu fertigen, statt sie zu kaufen“, betont Pearce.

Sein Team hatte Ende Juli eine Erhebung veröffentlicht, nach der ein Haushalt allein durch den 3D-Druck von 20 Gegenständen von Knoblauchpresse bis iPhone-Dock 300 bis 2.000 Dollar pro Jahr einsparen könnte. (pte)


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*