Innovation & Kreativität: 6 Lehren von Non-Profit-Organisationen

Die Boston Consulting Group hat untersucht, was Unternehmen für ihr Business von Hilfsorganisationen lernen können. Das ist eine ganze Menge, wie sechs Beispiele zeigen. [...]

2. OPEN SOURCE BEI DER IDEENFINDUNG
Die Organisation ‚Saving Lives at Birth‘ kümmert sich darum, die Gefahren für Mutter und Kind bei Geburten in ländlichen Gegenden in der dritten Welt zu reduzieren. Auf der Suche nach Ideen, mit denen sich das Infektionsrisiko während der Geburt senken lässt, wandte sich die Organisation nicht an bekannte Experten, sondern über einen Aufruf an jeden Interessierten. Eine Idee, die überzeugend und umsetzbar war, konnte dabei bis zu 250.000 Dollar wert sein.
Einer der Gewinner war ein argentinischer Mechaniker ohne medizinische Vorkenntnisse. Die Inspiration für seine Idee hatte er von einem Partytrick, dass er auf U-Tube gesehen hatte. Daraus entstand das ‚Odón Device‘, eine Art Kunststofftrichter, der es Geburtshelfern ermöglicht, eine Geburt zu beschleunigen, ohne dabei den Säugling selbst anfassen zu müssen. Dadurch wird das Risiko von Infektionen massiv gesenkt. Extrem preiswert und hoch gelobt von der Weltgesundheitsorganisation, wird das Odón Device heute in vielen Ländern der Welt eingesetzt.
Learning für Unternehmen: Nicht nur Experten haben gute Ideen.
3. QUALITÄT DURCH MASSE
In den 1970er Jahren führte der Inder Govindappa Venkataswamy ein winziges Provinzkrankenhaus. Seine Idee war es, etwas gegen das weit verbreitete Problem der Erblindung durch grauen Star zu unternehmen. Das Problem: Gerade arme Menschen, die durch schlechte Ernährung schon früh betroffen waren, konnten sie die rettende Operation nicht leisten.
Venkataswamy verfolgte zwei Ansätze, um das Problem zu lösen. Erstens durch eine Art Umverteilung: Die Armen operierte er umsonst beziehungsweise für einen sehr kleinen Betrag, im Gegenzug verlangte er von zahlungskräftigen Kunden so viel für eine Behandlung, wie diese in Europa oder den USA kosten würde. Akzeptieren würden die ‚Mehrbezahler‘ das freilich nur, wenn sie für ihr Geld Top-Qualität bekämen.
Um das sicherzustellen, baute Aravind Eye Care, so der Name des Unternehmens, eine Art Fabrik für Augenoperationen auf. Der Vorgang ist heute hochautomatisiert, die Effizienzgewinne werden für technisches Equipment auf Top-Niveau, gute Gehälter für gute Mediziner und deren Weiterbildung verwendet. Aravind Eye Care ist mittlerweile weltweit das größte Unternehmen auf seinem Gebiet.
Learning für Unternehmen: Auch idealistische Motive können zu Erfolg und zu Größe führen.


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*